Gestern Abend verkündete die SVP Baselland eine Initiative, die den Genderstern an Baselbieter Schulen verbieten will. Für Schüler*innen in der JUSO ist klar: Sie lassen sich nicht den Mund verbieten und werden weiterhin mit Sternchen gendern. Anstelle von Sprachverboten müssen die wahren Probleme der queeren Community angegangen werden. Es braucht Massnahmen für körperliche Selbstbestimmung, psychische Gesundheit und inklusiven Aufklärungsunterricht!
Die Baselbieter SVP zeigt sich blind für die wahren Probleme dieses Kantons und kündigt eine Initiative an, die den Genderstern an Schulen verbieten will. Damit will die SVP Lehrer*innen und Schüler*innen unnötige Sprachverbote auferlegen. Ausserdem werden genderqueere Mensche wieder einmal in die Unsichtbarkeit verbannt. Schüler*innen der JUSO wehren sich gegen den Angriff auf ihre sprachliche Freiheit. Stellvertretend für alle und vor allem jüngere Schüler*innen wenden sich Diego Bruderer (FMS Oberwil), Maria Enz (BBZ Muttenz), Laura Alves (FOS Muttenz), Janine Oberli (BzG Münchenstein) und Yannick Herold (FOS Muttenz) an die Öffentlichkeit.
Die Schüler*innen werden weiter offen gendern, auch wenn die SVP das in Primar- und Sekundarschule verbieten möchte. Laura Alves (18, Muttenz) stellt sich hinter die queere Community: “Mir ist es wichtig, die Vielfalt der Geschlechter in meiner Sprache aufzuzeigen. Von der SVP lasse ich mir den Mund nicht verbieten!” Diego Bruderer (17, Therwil) ist wütend und findet ebenfalls klare Worte: “Ein “Initiativkomitee”, das im Schnitt 51 Jahre alt ist, sollte uns Schüler*innen keine Sprachverbote auferlegen!” Für Maria Enz (24, Rümlingen) ist die Initiative der SVP wenig überraschend und doch enttäuschend: ”Die SVP verbreitet auf dem Rücken von Minderheiten Hass und Hetze. Von solchen Leuten lasse ich mir sicher nicht vorschreiben, wie ich in der Schule zu sprechen und schreiben habe!”
Statt genderqueere Menschen aus der Sprache auszuschliessen, müssen wir die Gesundheit und die Perspektiven von jungen Queers stärken! Es braucht guten Zugang zu psychologischer Unterstützung für alle jungen Menschen, eine Stärkung der körperlichen Selbstbestimmung (beispielsweise bei Hormontherapien und Geschlechtsangleichungen) und zeitgemässen Sexualkundeunterricht, der queeren Sex und Geschlechtsidentitäten miteinbezieht. Für die JUSO ist klar: Statt Menschen sprachlich unsichtbar zu machen, müssen wir die Lebensrealität von uns allen verbessern!