Am kommenden Donnerstag werden im Landrat die beiden Postulate „Einführung in ‚Staatskunde und Politik’ an den Schulen der Sekundarstufe II“ und „Einführung in ‚Staatskunde und Politik’ auf der Sekundarstufe I“ behandelt. Die JUSO Baselland hofft, dass der Landrat die fehlende Bildung im Bereich Politik anerkennt und gewillt ist, diese Lücken zu schliessen. Sie fordert zudem sofortige Massnahmen, um die politische Bildung der Bevölkerung zu fördern und so unserer direkten Demokratie Rechung zu tragen.
In unserer modernen und globalisierten Gesellschaft sind politische Themen und Zusammenhänge in den letzten Jahren komplexer und komplizierter geworden. Insbesondere für junge Menschen ist es oft schwierig, politische Prozesse wirklich zu verstehen. Dies wirkt sich dramatisch auf die Stimmbeteiligung aus und erklärt, warum vorwiegend junge Erwachsene nicht an die Urne gehen. Im Demokratie-Rating 2011 der Universität Zürich landete die Schweiz auf Rang 14, hinter Staaten wie Dänemark, Schweden, Kanada, Deutschland oder sogar den USA1. Einer der Gründe für dieses Resultat ist die tiefe Stimmbeteiligung. „Denn die Entscheidungen bei Wahlen und Abstimmungen müssen nicht unbedingt die Bedürfnisse der Gesamtbevölkerung wiedergeben, sie sind momentan vielmehr die Wünsche der Wohlhabenden, Älteren, Gebildeten und von überproportional vielen Männern.“, erklärt Samira Marti, Co-Präsidentin der JUSO Baselland.
Laut der VOX-Analyse vom 9. Februar nahmen bei der Abstimmung zur Abschottungsinitiative nur 17% der 18- bis 29-Jährigen teil. Diese Erkenntnis schockiert, zeigt aber ein weiteres Mal den grossen Handlungsbedarf auf. Die JUSO Baselland fordert deshalb den Landrat auf, diese Postulate zu überweisen und appelliert an die Regierung und den Bildungsrat, in diesem Bereich des Bildungssystems endlich vorwärts zu machen.