Initiative steht bereit: Jungparteien fordern weiterhin 365 Franken Jugend-U-Abo im Baselbiet

Jugendliche im Kanton Basel-Landschaft zahlen gegenwärtig deutlich mehr für das U-Abo als ihre Altersgenossen in Basel-Stadt, obwohl die Nutzung dessen im Baselbiet höher ist. Nach dem gestrigen Scheitern des Vorstosses im Landrat kündigen fünf Jungparteien nun eine gemeinsame kantonale Initiative für ein 365 Franken Jugend-U-Abo im Baselbiet an. Damit wollen sie bezahlbare und nachhaltige Mobilität fördern.

Aktuell zahlen Jugendliche unter 25 Jahren im Kanton Basel-Stadt für das U-Abo 365 Franken pro Jahr, während es im Kanton Basel-Landschaft 542 Franken kostet. Ein Vorstoss mit dem Ziel, diese Ungleichheit zu beheben, ist am Donnerstag im Landrat gescheitert. Eine breite Allianz aus fünf Baselbieter Jungparteien hatte sich im Vorfeld im Sinne eines sozialgerechten Klimaschutzes sowie der regionalen Vernetzung für den Vorstoss stark gemacht. Gemeinsam spannen die JUSO, das Junge Grüne Bündnis, die Jungen Grünliberalen, die junge EVP und Die Junge Mitte nun zusammen und werden nächste Woche diesbezüglich eine kantonale Initiative lancieren.

“Wir sind enttäuscht, dass der Landrat den Vorstoss von Jan Kirchmayr für ein 365 Franken Jugend-U-Abo im Baselbiet abgelehnt hat. Die Begründung mit der aktuell angespannten finanziellen Lage des Kantons ist nicht langfristig gedacht. Die Subventionierung des U-Abos für Jugendliche benötigt zwar finanzielle Mittel vom Kanton, allerdings führt ein verstärkter Umstieg vom motorisierten Individualverkehr auf den ÖV zu einer Senkung verschiedener externer Kosten im Zusammenhang mit Treibhausgasemissionen, Lärmbelastung und Luftverschmutzung”, sagt Angel Yakoub, Präsidentin der JUSO Baselland. Die Jungparteien sind sich über die momentane finanzielle Lage des Kantons bewusst. Trotzdem dürfen wichtige und förderliche Investitionen für Kinder und Jugendliche nicht zu kurz kommen.

“Die Ungleichbehandlung entlang der Kantonsgrenze ist nicht gerechtfertigt. Die Jugendlichen im Kanton Basel-Landschaft sollten die gleichen Möglichkeiten für eine nachhaltige Mobilität haben wie die Jugendlichen im Kanton Basel-Stadt”, sagt Eileen Fischer, Co-Präsidentin der Jungen Grünliberalen beider Basel. Ein günstiges ÖV-Abo ermöglicht es Jugendlichen, klimaschonend zu ihren Arbeits- und Ausbildungsorten zu pendeln sowie sich nachhaltig in ihrer Freizeit fortzubewegen. Jugendliche, die den ÖV nutzen, entwickeln oft ein langfristig umweltbewusstes Verhalten, das sie auch im Erwachsenenalter beibehalten. “Sinnvolle Investitionen in nachhaltige Mobilität sind ein zentraler Pfeiler für einen wirksamen Klimaschutz. Dazu gehören auch bezahlbare Tickets für alle”, ist Linus Dörflinger, Co-Präsident jgb überzeugt. Mit der Initiative für ein 365 Franken Jugend-U-Abo auch im Baselbiet könnte ein wichtiger Beitrag dazu geleistet werden.