In Gelterkinden an der Ergolz waren am Montagabend hunderte schwimmende Kerzen zu bewundern. Mit dieser eindrücklichen Aktion gedenkt die JUSO Baselland den Leidtragenden der Europäischen Abschottungspolitik. Jedes Jahr sterben tausende Menschen auf der Flucht über das Mittelmeer, während die zivile Seenotrettung schikaniert und kriminalisiert wird. Mit ihrer Aktion sendet die JUSO ein Zeichen der Solidarität weit über die Grenzen des Baselbiets hinaus.
Vor rund einem Jahr hat Italien zum ersten mal seine Häfen für Seenotrettungsschiffe geschlossen und mehrere Schiffe festgesetzt. Die Schliessung der Häfen ist ein machtvolles Mittel für die Verhinderung und Kriminalisierung ziviler Seenotrettung. Diese unmenschliche Abschottungspolitik kostet bis heute jährlich tausenden das Leben. Jeder siebte Mensch ertrinkt beim Versuch, das Mittelmeer zu überqueren.
Die Tragödie an den Rändern Europas wird von europäischen Regierungen nicht nur in Kauf genommen, sondern bewusst herbeigeführt. Menschen auf der Flucht bekommen die Folgen des Rechtsrucks in vielen Ländern unbarmherzig zu spüren. Die JUSO wehrt sich gegen diese menschenverachtende Politik. Nationalratskandidatin Flavia Graber (18) sagt bei ihrer Rede zu Beginn der Aktion eindrücklich: “Wir leben in einem Land ohne Anschluss an das Mittelmeer. Doch egal in welcher Situation wir uns befinden, wir dürfen nicht aufgeben, zu sagen, was ist. Wo Unrecht zu Recht wird, wird Widerstand zur Pflicht!”
Weltweit sind über 70 Millionen Menschen auf der Flucht. Der Schweizer Finanzmarkt macht sich mit Investitionen in klimaschädliche Technologien mitverantwortlich an der Klimakrise, welche den Menschen des globalen Südens bereits heute die Lebensgrundlage raubt. Ebenso stossend ist der Export von Kriegsmaterial, mit dem die Schweiz von der Gewalt, welche Menschen zur Flucht zwingt, profitiert. Die JUSO Baselland fordert die Bekämpfung der Fluchtursachen, sofortige Öffnung aller Häfen für Seenotrettungsschiffe und sichere Fluchtwege nach Europa.
09.07.2019