Feminizid in Pratteln: JUSO fordert mehr Schutz, Prävention und Stopp von Verharmlosung

Am Montag wurden in Pratteln eine Frau und ein Tatverdächtiger tot aufgefunden. Dieser Feminizid ist dieses Jahr bereits der sechste in der Schweiz und reiht sich in eine Serie solcher Tötungsdelikte in der Region ein. Die JUSO Baselland ist bestürzt über die Unfähigkeit der Medien diesen extremsten Ausdruck der strukturellen Gewalt gegen Frauen auch als solche zu benennen und fordert von der Politik Taten um Feminizide zu verhindern. Das fängt bereits beim Aufklärungsunterricht an.

Seit Anfang Jahr wurden in der Schweiz bereits fünf Feminizide und zwei versuchte Feminizide verübt. In diese erschreckende Statistik hat sich am Montag auch das Baselbiet eingereiht: In Pratteln wurde eine Frau und ein Tatverdächtiger tot aufgefunden. Die Medien sprechen ganz neutral von einer “Tragödie” und (in Anlehnung an die Polizei) von einem “Beziehungsdelikt”. Damit wird die Realität verharmlost: Dies sind keine tragischen Einzelfälle, sondern Ausdruck eines gesellschaftlichen Problems und stellen die brutale Spitze des Eisberges von Gewalt gegen Frauen dar.

Angel Yakoub (25), Präsidentin der JUSO Baselland kritisiert solche Berichterstattung scharf: "Die strukturelle Gewalt gegen Frauen und genderqueere Personen wird nur dann enden, wenn wir sie sichtbar machen und aktiv bekämpfen. Wer Feminizide nicht als solche benennt, ist mitverantwortlich dafür, dass sich nichts ändert!".

Aber auch von der Politik verlangt die Jungpartei Massnahmen:

  • Mehr Frauenhäuser: Schutz für Betroffene darf nicht an der Finanzierung scheitern. Es braucht ein eigenes Frauenhaus im Baselbiet.
  • Besseren und ganzheitlichen Aufklärungsunterricht: Geschlechterrollen und Machtstrukturen müssen früh thematisiert werden, um Gewalt vorzubeugen.
  • Konsequente Benennung von Feminiziden: Morde an Frauen und genderqueere Personen aufgrund ihres Geschlechts müssen als solche anerkannt und benannt werden.

Die JUSO Baselland fordert Medien, Politik und Gesellschaft auf, sich dieser Problematik zu stellen. Nur durch eine klare Sprache und wirksame Massnahmen können wir patriarchale Gewalt nachhaltig bekämpfen.