Fasnacht und Feminismus: JUSO wehrt sich gegen sexuelle Übergriffe

Dieses Jahr fällt die Basler Fasnacht mit dem feministischen Kampftag am 8. März zusammen. An den “drey scheenschte Dääg” kommt es leider auch vermehrt zu Sexismus und sexuellen Übergriffe. Während des Gässelns haben die JUSO Baselland und Basel-Stadt dagegen ein Zeichen gesetzt.

Die Fasnacht ist für viele die schönste Zeit im Jahr. Die gesellschaftlichen Regeln scheinen lockerer und man kann sich etwas gehen lassen. Leider macht genau das die Fasnacht, für Frauen, nicht-binäre oder trans Personen, zu einer besonders unsicheren Zeit, meint die JUSO Baselland. Denn: An der Fasnacht kommt es immer wieder zu sexuellen Übergriffen. Betrunkene Gruppen haben ohnehin ein erhöhtes Gewaltpotential. Zusätzlich wähnen sich an der Fasnacht viele von Narrenfreiheit und der Anonymität geschützt. So werden zum Beispiel immer wieder gezielt junge Frauen mit Räppli gestopft und die Gelegenheit dann für ungewollte Berührungen missbraucht. “Auch ich mag die Fasnacht sehr. Aber es darf nicht sein, dass diese Tradition für Belästigung und Übergriffe missbraucht wird”, sagt JUSO BL Co-Präsidentin Elena Kasper (21).

Auch die Sujets der Fasnacht fallen immer wieder durch rassistische, ableistische oder sexistische Aussagen und Symbole auf. Co-Präsidentin Clara Bonk (21) stellt klar: “Die fasnächtliche Tradition muss aus den Fehlern ihrer Vergangenheit lernen und Diskriminierendes aktiv angehen. Wir wünschen uns eine Fasnacht, die für alle sicher und zugänglich ist.” Das bedeutet eine Fasnacht ohne sexuelle Übergriffe oder rassistische, ableistische, transfeindliche und sexistische Motive. Deshalb fordert die JUSO alle Cliquen, Guggen und Fasnachts-Comités dazu auf, sich aktiv gegen Übergriffe, Sexismus, Ableismus, Transfeindlichkeit und Rassismus an der Fasnacht einzusetzen.

Es ist bekannt, dass bei Veranstaltungen mit überhöhtem Alkoholkonsum die ausgeübte Gewalt an FINTA*-Personen massiv zunimmt. Dieser Effekt wird an der Fasnacht durch vermeintliche Narrenfreiheit und Anonymität zusätzlich verstärkt. Deshalb fordert die JUSO Baselland mit ihren Genoss*innen die Regierungen beider Basel auf, entsprechende Zahlen zu erheben. Auf diese Zahlen müssen auch Taten folgen: Es braucht eine Präventionskampagne und Vertrauenspersonen vor Ort an der Fasnacht. Klar ist: Nein heisst auch an der Fasnacht Nein! Dem müssen sich alle Fasnächtler*innen bewusst sein, damit alle die “drey scheenschte Dääg” geniessen und an ihnen teilnehmen können.

Foto-Transpi-Aktion