Vor einem Jahr hat die JUSO Baselland mit einer Aktion auf die zweifelhafte Erinnerungskultur um den Sklav*innenhalter und Kinderhändler Johann August Sutter aufmerksam gemacht. Die JUSO ist sehr erfreut, dass der Landrat nun das Postulat von SP- und JUSO-Landrat Jan Kirchmayr überwiesen hat, in dem dieser die historische Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit fordert.
Mit einer Aktion forderten die Jungsozialist*innen Baselland vor rund einem Jahr die Umwidmung des “General”-Sutter-Denkmals in Rünenberg zu Ehren seiner Opfer. Johann August Sutter wanderte 1834 nach Amerika aus und wurde in Kalifornien durch Kinderhandel und Sklaverei reich. Die JUSO prangerte seine unreflektierte Verherrlichung an und brachte damit landesweit die Diskussion um Statuen, Denkmäler und die unaufgearbeitete koloniale Geschichte der Schweiz wieder ins Rollen. Am Donnerstag hat der Landrat nun das Postulat von SP- und JUSO-Landrat Jan Kirchmayr überwiesen, in dem er die historische Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Baselbieter Persönlichkeiten fordert.
Anna Holm, Präsidentin der JUSO Baselland zeigt sich erfreut: «Dass der Landrat unser Anliegen unterstützt, ist ein wichtiges Zeichen. Unsere rassistische und kolonialistische Vergangenheit muss aufgearbeitet werden, denn sie beeinflusst unser heutiges Denken und Handeln.»
Konkret fordert das Postulat von Kirchmayr die Regierung auf, abzuklären, welche Strategien für die Aufarbeitung und Vermittlung der kolonialen Vergangenheit Baselbieter Persönlichkeiten gewinnbringend und machbar sind. Es soll mit dem Departement Geschichte der Universität Basel Kontakt aufgenommen werden, um eine institutionell abgestützte historische Aufarbeitung zu prüfen. Jan Kirchmayr meint dazu: «Der Kanton trägt eine Verantwortung für seinen Umgang mit Sutter und muss die Geschichte ganzheitlich aufarbeiten. Es freut mich, sieht die Mehrheit im Landrat das auch so».