Die Studiengebühren und die neoliberale Politik

28.04.2014

Blogeintrag von Jan Fässler, ex-Vizepräsident der JUSO BL und Präsident der SP Therwil
Erst vor kurzem, hat die Universität Basel die Studiengebühren von Fr. 700.- auf Fr. 850.- erhöht und dies, weil die Trägerkantone diese Massnahme als Bedingung für das benötigte Geld gestellt haben. Nur einige Wochen darauf spielt die Fachhochschule Nordwestschweiz mit den selben Gedanken. Die JUSO Basel-Stadt nennt dies zu Recht einen „neoliberalen Bullshit“, denn diese Studiengebühren sind schamlos und eine Frechheit. Ich kann es schlichtweg nicht nachvollziehen, was in den Köpfen derjenigen vorgeht, welche immer höhere Studiengebühren anstreben. Vergleicht man die Einnahmen der Studiengebühren mit dem gesamten Budget, stellen diese nur knapp die Grösse einer Protokasse dar. Ein substanzieller Beitrag sähe komplett anders aus. Für die Studenten jedoch sind diese Beiträge nicht unbedeutend.
Um die Semestergebühr für das Studium zu finanzieren, muss eine Studentin oder ein Student ganze 40 Stunden Arbeit errichten und dabei besitzen sie weder ein Dach über dem Kopf noch können sie sich was besonders aneignen. Und das Perfide daran ist, dass sie während dieser Arbeitszeit keine Leistung für das Studium erbringen konnten, sondern nur für die Gebühren des Studiums. Dabei zielt man genau auf dies, was immer vermieden werden sollte. Mit hohen finanziellen Hürden, können es sich nur diejenigen leisten zu studieren, die über die finanziellen Mitteln verfügen. Gesellschaftlich jedoch, ist es sinnvoller denjenigen den Weg zu einem Hochschulabschluss frei zu machen, welche die besten Voraussetzungen dafür erbringen. Bildung ist eine Investition für die eigene Zukunft ebenfalls der gesamten Gesellschaft. Nicht zu Unrecht stellt das Bildungsniveau ein Kriterium für die Entwicklung einer Region dar. Um unseren Wohlstand weiterhin aufrecht zu erhalten, müssen wir Investitionen in die Bildung tätigen. Aufgrund dessen sollen die Gebühren von der Gesellschaft, dem Staat, den Steuerzahlern getragen werden und nicht von einzelnen Studierenden. Der Nutzen, welcher die einzelne Studentin oder der einzelne Student daraus zieht ist nur ein marginaler Bruchteil im Vergleich zu dem Nutzen, welcher unsere Gesellschaft darauf gewinnt.
Darum muss die Bildung kostenlos und für jeden zugänglich sein.