Die Lösungen gegen den Klimawandel müssen feministisch sein!

12.05.2020

Unter dem Klimawandel sind Frauen stärker betroffen als Männer, besonders Frauen in den ländlichen Regionen des Globalen Südens. Dies sieht man beispielsweise an einer von einem Tsunami verursachten Flut in Südostasien: mehr Frauen als Männer sind gestorben. Weniger Frauen konnten schwimmen, sie waren zuhause, wurden zu spät gewarnt und bei der Flucht waren sie verantwortlich für die Kinder und die älteren Familienmitglieder.
Die Mehrheit der Menschen in Armut sind Frauen. Besonders im Globalen Süden haben Frauen einen geringeren sozialen Status sowie weniger politische und wirtschaftliche Macht haben als Männer. Sie arbeiten häufiger in der Landwirtschaft und im Haushalt, kümmern sich um die Familie und haben weniger rechtlich gesicherte Besitzansprüche. Ebenfalls müssen sich vor allem Frauen um die Kranken kümmern, wenn beispielsweise Hitze und starke Regenfälle mehr Malariainfektionen hervorrufen.
Wenn klimabedingte Veränderungen zu Migration führen, bleiben meist die Frauen ohne finanzielle und rechtliche Mittel zurück, um für ihre Familien zu sorgen.
Da vor allem Frauen in Armut leben, können sie sich weniger präventive Massnahmen leisten und sind vor extremen Naturkatastrophen, wie etwa dem Tsunami in 2004 schlechter geschützt. Zudem fehlt oft der Zugang zu Bildung und Information. Bereits junge Mädchen müssen die Schule abbrechen, um beispielsweise den Müttern in der Trockenzeit zu helfen die weiten Wege zurückzulegen, um an Wasser zu gelangen. Diese extremen Umweltphänomene werden durch den Klimawandel immer stärker.
Wir fordern Geschlechtergerechtigkeit und Selbstbestimmung für alle Frauen und Mädchen, denn somit können die vom Klimawandel verschärften Benachteiligungen verringert werden. Der Zugang zu ökonomischen Ressourcen, die Sicherung von Besitzansprüchen und die Landrechte von Frauen müssen gestärkt werden. Auch soll unbezahlte Care Arbeit anerkannt und aufgewertet werden und der Zugang für Frauen zu Technologie, vor allem Informations- und Kommunikationstechnologie, verbessert werden. Gleiche Arbeit muss gleich bezahlt werden, um Armut bei Frauen zu vermindern. Der Zugang zu Bildung muss unabhängig vom Geschlecht gewährleistet sein.
https://sozialismus.ch/artikel/2019/oekofeminismus-was-die-klimademos-mit-dem-frauenstreik-zu-tun-haben/
Forschungsbericht, Linda Widmer, Entwicklung der feministischen politischen Ökologie, 2012, Geographisches Institut Universität Bern.
Artikel, “Klimagerechtigkeit und Geschlecht: Warum Frauen besonders anfällig für Klimawandel & Naturkatastrophen sind”, Deutsche Gesellschaft für die Vereinten Nationen e.V.