Das Plastikproblem

04.03.2019

Dass Plastik schädlich für den Planeten ist, leugnet kaum noch jemand. Für die Herstellung wird Erdöl gebraucht, was massgeblich zur Erderwärmung beiträgt. In PET-Flaschen sind Weichmacher, welche wie Hormone auf den menschlichen Körper wirken. Im Meer schwimmen riesige Mengen an Plastik herum. Fast jeder und jede hat schon ein Bild gesehen von einer wegen eines Plastikrings deformierten Schildkröte. Erst kürzlich wurden im Magen eines Wals knapp 6 Kilogramm Plastik gefunden. Auch ganze Abfallinseln sind keine Neuheit mehr.
Trotzdem wird bei uns kaum etwas unternommen gegen Plastik. Wenn man in einen Laden geht, sieht man fast nur Plastik – ganze Regale mit in Plastik eingepackten Produkten. Die besonders nachhaltigen Produkte sind sogar zwei Mal in Plastik eingepackt! Wenn man im Kanton Baselland unterwegs ist, versucht man weitgehend vergebens, seine PET-Flasche zu recyceln. Ein System wie am Bahnhof Basel SBB mit Abfallstationen zum Trennen gibt es im Baselland kaum.
Natürlich kann man das Problem zu lösen versuchen, indem man Eigenverantwortung fordert. In Plastik werden die Produkte nur verpackt, weil und so lange wir bereit sind, sie so zu kaufen. Unsere grossen gesellschaftlichen Probleme können wir aber nicht dadurch lösen, dass wir hoffen, dass es genügend Menschen gibt, die sich freiwillig einschränken. Das wäre nämlich auch eine super Strategie, um unsere sonstigen grossen Aufgaben zu bewältigen. Steuern zum Beispiel: Ohne Steuern können sich nur Kinder von reichen Eltern eine gute Ausbildung leisten und es würden auch wieder Menschen verhungern. Aber wenn man nur genügend Menschen findet, die freiwillig Steuern zahlen, hat man das Problem auch gelöst.
Solche grossen gesellschaftlichen Herausforderungen sollte man auch gesellschaftlich angehen. Es ist nicht das Problem, dass Menschen auf freiwilliger Basis helfen wollen, das Plastikproblem zu lösen oder sich beim Einkaufen Gedanken zu machen. Das ist sehr gut und hilft unserer Welt auch. Aber wenn man ein grosses gesellschaftliches Problem lösen will, muss man es politisch lösen. Nur wenn Baselland und die Schweiz mit griffigen Massnahmen vorausgehen, können wir hoffen, das Problem zu lösen.
Jonas Brunner, Landratskandidat im Wahlkreis Gelterkinden