Bildungsabbau darf nirgendwo eine Option sein!

06.04.2017

Rede von Anna Holm an der #KeLoscht Demo in Basel
Heute, am 5. April, gehen Schülerinnen und Schüler aus verschiedensten Kantonen der gesamten Schweiz auf die Strasse, um gegen den Bildungsabbau im ihren Kanton zu protestieren. Auch wir sind heute hier, um gegen den Abbau bei unserer Bildung zu demonstrieren.
Wir zeigen, dass wir mit dieser kurzsichtigen Politik nicht einverstanden sind! Im Kanton Basel-Land spüren wir Schüler und Schülerinnen die sogenannten „Sparmassnahmen“ und wir sagen laut und deutlich Nein.
Nein zur Reduktion des Freifachangebots!
Nein zu gebührenpflichtigem Instrumentalunterricht!
Nein zu Kürzungen von Geldern an die Uni Basel!
Nein zu Pensenerhöhungen bei unseren Lehrpersonen!
Wir haben keine Lust auf Bildungsabbau!
Keine Ausbildungsstufe wird von den Abbaumassnahmen verschont. Ob Primar, Sek 1 und 2, oder post-gymnasiale Ausbildungsgänge, wir alle sind betroffen!
Unsere Kritik wendet sich in erster Linie gegen die konkreten Massnahmen unserer Regierung. Doch Bildungsabbau darf nicht nur hier bei uns, sondern niemals nirgendwo eine Option sein!
Bildung ist kein Luxusgut, sondern der Grundstein einer politisch emanzipierten Gesellschaft. Gerade weil wir in der Schweiz vergleichsweise hohen Bildungsstandards haben, dürfen wir diese unglaublich wichtige Institution Bildung nicht einfach leichtfertig hinwegsparen!
Schon oft musste ich hören , dass Kürzungen bei „irrelevanten“ Fachbereichen, wie Musik, Kunst oder Kultur an den Schulen doch nicht so tragisch sei. Das seien sogenannte „Gspürsch mi fühlsch mi“ Fächer und folglich unnötig und überflüssig.
Und da muss ich feststellen, dass meine Auffassung von Bildung von eben jener stark abweicht. Bildung soll nicht dazu da sein, uns zu marktfähigen, konkurrenzfähigen Instrumenten der Wirtschaft zu formen.
Nein, Bildung muss uns befähigen, als eigenständig denkende, interessierte und engagierte Individuen, als Menschen mit Stärken, Begabungen und Interessen diese Gesellschaft auf vielfältigste Art und Weise zu bereichern. Dazu gehört eben Musik machen, Bilder malen, Politdebatten zu initiieren, sich zu SchülerInnen-organisationen zusammenzuschliessen und an Kundgebungen wie eben dieser heute teilzunehmen.
Dazu gehört kritisches Nachfragen und Hintersinnen von der aktuellen Politik.
Für eine wache, aufmerksame und dynamische Zivilgesellschaft brauchen wir Bildung, wir brauchen gebildete Menschen.
Wir brauchen Nachdenkende, wir brauchen Mitdenkende und wir brauchen Vorausdenkende.
Gemeinsam können wir etwas bewegen!
Bild: Frantisek Matous